Es sind jetzt genau 5 Jahre her, dass eine Freundin und ich mit ‚unserem Quitten-Projekt‘ starteten.
Jedes Jahr tun wir uns seither zur Quitten-Zeit zusammen und ernten, verarbeiten, experimentieren und natürlich verspeisen wir sie, diese wunderbaren Früchte.
Fern von der elterlichen Quitten-Quelle, mussten wir damals erstmal rauskriegen, wo wir Quitten herbekommen konnten. Es fand sich dann auch eine sehr ergiebige Quelle bei einer anderen Freundin, die weniger an der Ernte als vielmehr an den verarbeiteten Produkten interessiert war und so haben wir einfach eine Win-Win Situation geschaffen. Wir können von zwei Büschen ernten soviel wir wollen und teilen dafür unsere Quitten-Erzeugnisse. So läuft das bestens seit dieser Zeit ;-).
Dieses Jahr hat nur ein Baum getragen, dennoch haben wir am vergangenen Samstag 24 kg schöne, zum Teil sehr große Apfel-Quitten geerntet. Dieses Jahr scheinen die Quitten eher mürbe, also nicht so hart zu sein und sie haben auch nicht so viele Steinzellen eingelagert, was insbesondere im Quitten-Mus positiv auffällt.
Da mein Entsafter – ein wirklich altes Schätzchen – nicht mehr bei meinem neuen Herd funktionierte, ‚musste‘ ich mir vorher noch schnell einen neuen Entsafter zulegen – ein wirklich schönes, praktisches und vor allem auch viel schnelleres Entsaften ist die Folge davon :-).
Verarbeitung der Quitten
Unsere Vorgehensweise ist stets gleich, als erstes werden die Quitten mit einem Tuch vom Flaum befreit, danach werden zwei Entsafter mit grob zerkleinerten Quitten gefüllt. Schale und Kerngehäuse kann dabei dran bleiben. Aus dem so gewonnenen Qitten-Saft werden verschiedenste Gelees gekocht, versetzt mit einem Obstbrand oder Cidre schmecken die noch einmal so gut.
Wenn man nicht so viel Saft aus den Früchten gewinnt, dann ist im Fruchtfleisch noch genug Geschmack, um es weiterzuverarbeiten zu Quitten-Mus. Ich habe für meine Kitchenaid einen Aufsatz, mit dem man das Kerngehäuse und die Schalen ruckzuck abtrennen kann. Mit der Flottenlotte funktioniert das genauso gut, ist aber etwas zeitaufwändiger und anstrengender.
Das Quitten-Mus, bei mir waren es diesmal gut 2 kg, wird dann je nach Geschmack mit Zucker und Gewürzen wie Vanille und Zimt versetzt. Entweder wird das Mus gleich so gegessen z.B. zu Pfannkuchen, für Kuchen verwendet oder für die Wintervorräte eingeweckt. Ich habe aus einem Teil des Muses Quitten-Brot gemacht, woraus ich dann, wenn es genug getrocknet ist Quitten-Pralinen herstelle. Die sind zur Adventszeit erfahrungsgemäß ein stets sehr willkommenes Mitbringsel. Außerdem habe ich dann noch, weil es ja Wochenende war eine süße Quitten-Tarte mit dem Mus gebacken. Das Rezept für das Quitten-Brot und das für die Tarte findet Ihr dann in Kürze auf meinem Blogg.
Als Vorspeise zum Abendessen gab es dann herzhafte Quitten-Zwiebel-Törtchen, auch das Rezept gibt es demnächst hier auf My Cookery Log.
Mit den noch verbliebenen Quitten werde ich auf jeden Fall Quitten-Sirup machen und die kleingeschnittenen Quitten aus der Sirup-Produktion wecke ich in kleinen Portionen ein. Diese Quitten-Schnitze schmecken ausgezeichnet zu Käse! Sie können aber auch für Kuchen, Nachtische, in Quark oder Joghurt und aufs Brot verwendet werden – sie schmecken immer toll! Links zu den Rezepten für den Sirup und die Quitten-Spalten findet Ihr am Ende des Textes.
Ein paar Ideen habe ich noch, was ich schon immer mal mit Quitten ausprobieren wollte, das kommt dann nach und nach. Ein bisschen Zeit ist ja noch, denn wenn die Quitten nicht ganz reif geerntet werden, dann lassen sie sich an einem kühlen, dunklen Ort – weich gebettet, zum Beispiel auf Holzwolle – eine Weile lagern.
Noch ist Zeit nach einer Quitten-Quelle Ausschau zu halten, um sie dann köstlich zu verarbeiten und vielleicht schreibt Ihr mir dann von Euren Lieblings-Quitten-Rezepten.
My Cookery Log® I simply smart cooking!
Quitten-Rezepte von My Cookery Log®:
» Quitten Saft – damit kann man dann Quitten-Gelee, -Marmelade, -brot & -Pralinen machen
» Süße Quitten-Spalten zu Blauschimmel-Käse & Taleggio auf Herbstlichen Salat
» Quitten-Sirup in Prosecco oder Sekt zum Aperitif
» Brandteig-Krapfen mit einer Füllung aus frischen Quitten, Ziegenkäse & Trüffel
» Feiner Quitten-Kuchen mit Streusel – eine süße Versuchung
Ich habe im familiären Umfeld auch jedes Jahr Quitten-Überschuss, so dass ich zuletzt mit dem TM Quittenlikör (zum Verschenken) hergestellt habe und (!) die Füllung des Thanksgiving-Truthahns nach einem Chefkoch-Fund mit den vorgekochten Früchten (plus Brot, Berberitze, etwas Gemüse und Zimt & Piment) kreiert habe – letzteres war sehr sehr lecker. 😋 Grüße!
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Das hört sich auch wirklich sehr lecker an. Meine diesjährigen Quitten-Favoriten-Produkte sind Quitten-Pralinen – super easy und total lecker. Grüße, Carmen
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Früher war ich ein reiner Quittengelee-Esser. Durch unser jährliches Quitten-Event bin ich inzwischen begeistert von der Vielfalt dieser Frucht. Und „My Cookery Log“ ist dabei mein bester Ideengeber für die leckeren Rezepte, die ich dann teilweise auch mit dem Thermomix umsetze. Kurz: Mit der Quitte bin ich noch lange nicht „quitt“! Danke für die vielen, leckeren Inspirationen 😊
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Liebe Ulrike, unser Quitten-Event macht immer viel Spaß und die Inspirationen sind durchaus gegenseitig – auch dir ein Dank dafür ;-). Noch habe ich nicht alle Quitten verarbeitet – es gibt aber auch noch reichlich Ideen …. LG! Carmen
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